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Jahresrückblick mit Holger Schmidtmayr

Holger Schmidtmayr, S IMMO „Urgestein“ und seit Oktober wieder im Vorstand, spricht im Interview über die Unternehmensgeschichte, was die S IMMO ausmacht und blickt nicht nur auf das vergangene Jahr zurück, sondern auch in die Zukunft.

2022 hat die S IMMO ihr 35-jähriges Jubiläum gefeiert. Was waren die Highlights in der Unternehmensgeschichte für dich?

Ich habe die S IMMO von 2001 weg miterlebt, als sie noch eine eher unbedeutende Grundstücksverwaltungsgesellschaft im Kreis der Erste Bank war und von der Immorent verwaltet wurde. Es war damals mein Job, das Osteuropa-Portfolio aufzubauen, sprich die Objekte anzukaufen, von denen wir einen großen Teil noch heute besitzen, und mich um das entsprechende Asset Management zu kümmern. Ab 2005 hatte die S IMMO dann mit dem Vorstand, der aus Ernst Vejdovszky und mir bestand, überhaupt ihre ersten eigenen Mitarbeiter:innen. In etwa zu dieser Zeit haben wir uns auch entschieden, in Deutschland zu investieren. Das wurde damals von vielen Seiten kritisch hinterfragt, hat sich aber rückblickend als richtig und gut erwiesen.

2007 beginnt aus meiner Sicht mit den ersten S IMMO Dienstverträgen und einem eigenen Team die eigentliche Unternehmensgeschichte. Zeitgleich sind wir auch in den Akademiehof am Karlsplatz gezogen. Ein wichtiger Meilenstein war ebenso, dass wir es geschafft haben, die S IMMO am internationalen Kapitalmarkt zu etablieren und erstmals amerikanische und englische Investor:innen anzuziehen. Das hat uns auch erlaubt, noch vor dem Finanz-Crash 2008 große Kapitalerhöhungen durchzuführen. Die Entwicklung und Eröffnung der beiden Einkaufszentren Serdika Center und Sun Plaza im Jahr 2010 waren ebenso große Errungenschaften und Momente, die mir lebhaft in Erinnerung geblieben sind.

Ein markanter Punkt war aber sicher auch, dass die Erste Bank und die Wiener Städtische Ende 2017 bzw. 2018 ihre Beteiligungen an der S IMMO verkauft haben. Da wir lange im Kern eine Banktochter gewesen sind, führte das dann dazu, dass wir uns plötzlich in einem ganz anderen Spielfeld bewegten. Für mich war dadurch in gewisser Weise vorgezeichnet, dass man als attraktive Gesellschaft Übernahmeangebote anzieht. Ein weiteres wesentliches Ereignis in der Hinsicht war auch die Entscheidung, Aktien der CA Immo und der IMMOFINANZ zu kaufen, was in weiterer Folge zur wechselseitigen Beteiligung an der IMMOFINANZ und der jetzigen Zugehörigkeit zur CPI Property Group führte.

Woran denkst du besonders gerne zurück?

An alles, was wir neu gemacht haben – zum Beispiel an den ersten Earnings Call. Damals saßen wir noch in der Mariahilfer Straße um einen runden Tisch und haben in einen umgelegten Telefonhörer hineingesprochen (lacht). Ebenso denke ich gerne an die Roadshows nach London und New York zurück, die damals eine ganz neue Welt waren, in der ich mich aber, auch dadurch, dass ich Halbamerikaner bin, sehr zu Hause gefühlt habe.

Welche Unternehmenskultur definiert die S IMMO und wie hat sie sich im Laufe der Zeit verändert?

Das Wesentliche an der S IMMO Kultur ist das Familiäre. Wir sind sehr schlank in der Besetzung und haben gerade so viele Leute, wie es irgendwie braucht. Das sehe ich positiv, da meine Erfahrung ohnehin ist, dass zu viele Köche den Brei eher verderben.

Das Familiäre ist aus meiner Sicht auch der Schlüssel, warum das S IMMO Team so loyal ist, größtenteils schon lange hier arbeitet und auch schöne Karrierewege im Unternehmen gegangen ist. Damit hängt sicher auch zusammen, dass alle zusammenhalten und die Solidarität untereinander sehr groß ist.

Wesentlich an der Unternehmenskultur der S IMMO ist ebenso, dass nicht so wichtig ist, wofür man genau engagiert worden ist oder was auf der eigenen Visitenkarte steht. Was zählt ist: Was ist jetzt zu tun und wer kann hier helfen? Deshalb war es mir immer schon wichtig, Mitarbeiter einzustellen, die konstruktiv und gemeinschaftsorientiert sind. Nach dem Prinzip: „You hire attitude, not skill.“ Diese Einstellungen werden umso wichtiger, wenn man knapp besetzt ist, denn dann ist man aufeinander angewiesen und das Team wächst immer fester zusammen.

Wie hast du das vergangene, doch recht turbulente, Jahr für die S IMMO erlebt und wie siehst du die Zukunft der S IMMO in der kommenden Zeit?

Das Jahr war bis in den Herbst hinein tatsächlich von einigen strukturellen Veränderungen geprägt, die auch beim S IMMO Team für Verunsicherung gesorgt haben. Mit Auslaufen der Annahmefrist im November ist klar, dass die CPI, die darüber hinaus auch Mehrheitseigentümerin der IMMOFINANZ ist, knappe 90 % der Aktien hält. Die Stabilisierung der Aktionärsstruktur führt meiner Meinung nach zu einer gewissen Beruhigung, auch wenn sich der Konzern nun erst einmal neu organisieren muss. Wir befinden uns mit beiden Unternehmen in engem Kontakt und Austausch bezüglich der Gestaltung der gemeinsamen Zukunft. Veränderung ist letztendlich die einzige Konstante und auch wenn mit der Übernahme eine Ära zu Ende geht, eröffnet sie ebenso neue Möglichkeiten in einer deutlich größeren Gruppe. Ich persönlich freue mich schon auf die kommenden spannenden Projekte.

Foto © Christina Häusler

 

Autor*in

Elisabeth Kölbl

Elisabeth Kölbl ist in der Abteilung Unternehmenskommunikation & Investor Relations der S IMMO tätig. Neben klassischer Medienarbeit fällt unter anderem auch dieser Blog in ihren Aufgabenbereich. Abseits des Berufslebens sind das Tanzen, Reisen und das Lernen von Sprachen ihre Lieblingsbeschäftigungen.