Rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen im Vienna Marriott Hotel täglich dafür, dass die Gäste sich wohlfühlen. Wir haben anlässlich des aktuellen Umbaus einen Blick hinter die Kulissen des 5-Sterne-Hotels gewagt und viel gesehen, das wir so nicht erwartet hätten.
Treues Team
Am 28.06.1985 wurde das Vienna Marriott Hotel an der Wiener Ringstraße als erstes Marriott in Österreich eröffnet. In den Zimmern und Suiten haben im Laufe der Jahre viele internationale Stars wie Michael Jackson und Whitney Houston übernachtet. 2003 übernahm Dieter Fenz als General Manager die Leitung und ist dem Haus seit damals treu geblieben. Langjährige Zugehörigkeit ist im Vienna Marriott generell keine Seltenheit – immerhin zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit der Eröffnung dabei.
Eine verborgene Welt
Jetzt aber der Blick hinter die Kulissen: Wir betreten als erstes die Patisserie. Am Weg dorthin begegnen uns zahlreiche Angestellte in ihren eleganten schwarzen Uniformen. Immer ein Lächeln und freundliches Grüßen auf den Lippen. Es herrscht geschäftiges Treiben.
Cheesecakes und andere Köstlichkeiten
In der Patisserie angekommen ist es plötzlich ganz still. Zwischen Kühlschränken, verschiedenen Arbeitsplatten und einer Teigausrollmaschine (ja, die gibt es!) werden in vollkommener Ruhe süße Köstlichkeiten aller Art produziert. Die eigene Patisserie und vor allem auch die Lehrlinge in diesem Bereich sind ziemlich einzigartig am österreichischen Hotelmarkt. Rund 30 kg Mehl und Zucker sowie 1.700 Eier werden jede Woche verarbeitet.
In den letzten Jahren hat sich das Haus immer mehr zum Cheesecake Hot Spot der Stadt entwickelt – auch wegen der zweimal jährlich stattfindenden Cheesecake-Verkostungen. Die Besucherinnen und Besucher dürfen kostenlos die neuesten Kreationen von Chef-Patissière Annemarie Bortoli probieren und bewerten. Wer hier dabei sein möchte, braucht aber etwas Geduld – die Warteschlange reicht oft bis weit auf die Ringstraße hinaus.
3.000 kg Wäsche pro Tag
Wir verlassen die Backstube und betreten die tropische Zone des Hotels, die Wäscherei. Im Sommer braucht man hier auf Grund der Hitze einen wirklich guten Kreislauf. Auch dieser Bereich ist einzigartig: Kein anderes Hotel in Wien wäscht seine Wäsche selbst. 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen von Montag bis Freitag in zwei Schichten für flauschige Badetücher und strahlende Servietten. Auch die Wäsche einiger anderer Hotels wird mitbetreut. Insgesamt werden täglich rund 3.000 kg gewaschen.
Die Maschinen haben nur wenig mit jenen zu tun, die man von zu Hause kennt. „Sonja“, wie eines der riesigen blauen Geräte liebevoll genannt wird, fasst ganze 200 kg. Daneben gibt es aber noch kleinere Maschinen für Uniformen und Gästewäsche. Bevor die Wäsche sortiert werden kann, wird sie über einen Wäscheschacht, der bis in den achten Stock reicht, nach unten befördert.
Am meisten fasziniert sind wir allerdings von den unterschiedlichen Trocken- und Bügelmaschinen. Während die eine Frottee zusammenlegt, werden mit der anderen Leintücher und Servietten geglättet. Alles überwacht von den strengen Augen der Angestellten, die selbst kleine Falten nicht durchgehen lassen.
Clean desk policy
Unsere letzte Station ist die Küche. Als erstes ins Auge sticht die lange Geschirrwaschstraße. Ohne sie läuft gar nichts, gibt es doch sonst weder saubere Teller noch sauberes Besteck. Dahinter öffnet sich die riesige Küche. Wir werden von Manfred Hartl, dem Küchenchef, begrüßt. Auch er ist eine der treuen Seelen und bereits 23 Jahre im Haus tätig. Alles ist strahlend sauber. Herr Hartl begründet das mit den strengen Vorschriften. Regelmäßige Schulungen für sein Team sind selbstverständlich. Selbst in der Decke verbirgt sich ein Reinigungssystem, das jede Nacht die Abzüge mit heißem Wasser durchspült.
Qualität und Quantität
Auf den Hochleistungsinduktionsherden werden schon mal Essen für Bankette mit bis zu 1.200 Personen gekocht und das neben dem normalen Hotelbetrieb mit Frühstück, dem Garten Café, der Championsbar, dem Room Service und dem
Restaurant. Dazu kommen täglich Personalessen für rund 160 Leute und immer wieder auch Catering-Aufträge von außen. Wie in Küchen dieser Größe üblich, gibt es unterschiedliche Bereiche für die unterschiedlichen Gänge. Sogar das Fleisch wird von einem eigenen Fleischer fachgerecht zugeschnitten. Vor rund drei Jahren wurde die Küche bei laufendem Betrieb renoviert. Es lässt sich nur erahnen, welch ausgeklügelte Logistik für dieses Projekt nötig war.
Neuer Glanz
Apropos Umbau: Das Vienna Marriott Hotel bietet aktuell 323 Zimmer. Bis Mitte 2017 wird im Zuge von Umbauarbeiten auf 328 Zimmer aufgestockt. Die Modernisierung eines Teils der aktuellen Zimmer sowie des Spa-Bereichs wurde vor kurzem erfolgreich abgeschlossen.