Frühstück mit Maximilian Cojocea, Sustainability Manager S IMMO AG
Seit September 2021 verstärkt Maximilian Cojocea als Sustainability Manager das Team der S IMMO. Im Frühstücksinterview erzählt er von seinem Einstieg in das Unternehmen sowie von laufenden und geplanten Projekten im ESG-Bereich.
Du begleitest die S IMMO als Sustainability Manager nun schon seit dem letzten Jahr. Wie war der Einstieg in den Job bzw. in das Unternehmen und wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?
Meine Arbeitstage sind von keiner grundlegenden Routine strukturiert, da mich immer eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben erwartet, bei welchen ich sehr eng mit unseren einzelnen Abteilungen zusammenarbeite, auch international. Eine Vorgabe bei meinem Eintritt in die S IMMO war ganz klar, dass ich mich frei bewegen und unbefangen von vergangenen und bestehenden Strukturen und Umständen für das Unternehmen relevante Branchen- und Marktstandards identifizieren und implementieren kann. Teilweise war dann das Anknüpfen an bestehende Systeme etwas kompliziert, aber kein Hindernis. Oft werden Nachhaltigkeitsthemen als große Zusatzbelastung wahrgenommen und ich wurde vorgewarnt, dass ich mit meinen Agenden an manchen Stellen deshalb auf Skepsis stoßen könnte. Das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet und ich wurde durchweg sehr gut aufgenommen.
Nachhaltigkeit und ESG werden in unzähligen Bereichen ein immer wichtigeres Thema. In welchen Aspekten schlägt sich Nachhaltigkeit am meisten in der Immobilienbranche nieder?
Für die S IMMO als Bestandshalterin mit einem geringen Anteil an Entwicklungsprojekten schlägt es sich vor allem im Gebäudebetrieb nieder. In der Branche insgesamt betrifft es die Entwicklungen natürlich ebenso. Eine große Rolle spielt die Minderung des Energiebedarfs und der Treibhausgasemissionen, großes Augenmerk liegt auch auf dem Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Im Bereich der Entwicklungen liegt der Fokus auf Brownfield Developments und dem Nutzen bereits vorhandener Strukturen und Ressourcen. Grundsätzlich bemüht man sich zunehmend um eine hohe Effizienz und lange Lebensdauer der Immobilien mit einer entsprechenden Wiederverwendbarkeit der Bestandteile. Hierzu muss man wissen, was wo verbraucht wird und welche Materialien verbaut wurden, um in Zukunft optimieren und eventuell auch wiederverwerten zu können.
Was sind die größten Herausforderungen, die du für die S IMMO in Sachen Nachhaltigkeit siehst und wo ist die S IMMO schon gut aufgestellt?
Generell habe ich sehr gute Ansätze vorgefunden, die nur auf Grund einer, bis dahin fehlenden, zentralen Ansprechperson noch nicht zusammengeführt wurden. Im Hinblick auf die Berichtslegung, bei der sich die S IMMO an EU-Vorgaben und neuerdings auch globalen Berichtstandards orientiert, bestand auf Grund von fehlenden Ressourcen noch etwas Aufholbedarf. Die Verfügbarkeit und Vollständigkeit einheitlicher Daten sind hier ein ganz wichtiger Bestandteil, der nicht nur im Reporting sondern vor allem auch bei zukünftigen Betriebsoptimierungen und der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks eine zentrale Rolle spielt. Hier war und ist im Sinne des Change Managements eine gute und offene Kommunikation wichtig, um verständlich zu machen, wieso man bestimmte Daten und Informationen in einer gewissen Detailtiefe benötigt. Dankenswerterweise war hier die Reaktion meiner Kolleg:innen sehr positiv und so konnte ich sie auch für so manche gemeinsame Fleißarbeit begeistern. 😉
Welche Charaktereigenschaften sind in deinem Job aus deiner Sicht unerlässlich?
Man braucht auf jeden Fall sehr viel Flexibilität, eine hohe Eigenmotivation, Dinge voranzutreiben, Organisations- und Projektmanagementvermögen sowie ein Interesse daran, Prozesse wirklich nachhaltiger und besser zu gestalten. Auch muss man eine ganzheitliche Sicht der Dinge haben und klar kommunizieren können, welchen Mehrwert geplante und implementierte Veränderungen dem Unternehmen bringen. Und eine gewisse Detailverliebtheit… Manchmal liegt der Teufel im Detail und Vollständigkeit sowie Korrektheit sind mit Blick auf aktuelle Standards und die Erwartungen der Stakeholder:innen absolut notwendig.
Auf welches nachhaltigkeitsbezogene Projekt der S IMMO freust du dich in naher Zukunft besonders?
Nachdem der Status quo nun konzernweit nahezu durchgängig erfasst ist, steht als nächstes die Detaillierung der ESG-Strategie an, um festzulegen, welche konkreten Maßnahmen in allen drei Bereichen – Umwelt, Soziales und Governance – gesetzt werden müssen, um internationale und selbst gesteckte Ziele in Zukunft zu erreichen. Ebenso wird das Smart Metering, sprich die digitale Vebrauchsdatenerfassung, bei dem wir uns momentan in Deutschland in der Kick-Off Phase und in CEE und Österreich in der Pilotphase befinden, portfolioweit umgesetzt und verspricht, uns eine noch bessere Steuerung unserer Immobilien aus energetischer Sicht zu ermöglichen.
Fotos © Angelika Schiemer
