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5 Tipps für gelungene Immobilienfotografie

Die menschliche Aufmerksamkeit folgt seit jeher bestimmten Gesetzmäßigkeiten. So fällt der Blick bei der Betrachtung eines Textes mit Bild immer zuerst auf – das Bild. Erst danach folgt die Headline und nur, wenn das Interesse bis dahin noch besteht, fängt man wirklich an zu lesen. Daher sind gute Bilder immer ein wesentlicher Teil von erfolgreichem Storytelling – unabhängig vom jeweiligen Kanal. Wie aber kommt man zu Fotoaufnahmen, die das Publikum abholen, binden und neugierig auf mehr machen?

1. Zeit nehmen für das richtige Licht

Immobilienfotografie braucht Geduld. Und zwar vor allem wegen den Licht- und Wetterverhältnissen. Als ersten Schritt empfiehlt sich ein Blick auf eine Landkarte, in welche Himmelsrichtung das Gebäude ausgerichtet ist. So erkennt man rasch, ob die Aufnahme besser am Vormittag oder am Nachmittag fotografiert werden soll.

Idealerweise trifft sonniges, aber nicht zu hartes Licht auf das Gebäude, um so einen möglichst freundlichen Eindruck zu schaffen. Steht die Sonne Mittags sehr hoch, können starke Schatten das Bild unruhig machen. Manchmal ist es empfehlenswert, im weicheren Morgen- oder Abendlicht zu fotografieren.

2. Die Perspektive macht das Bild

Bei Außenaufnahmen ist es sinnvoll, ein bisschen auf die Suche nach der richtigen Perspektive zu gehen. Manchmal gilt es dabei Verkehrsschilder, Mülltonnen, Zäune, etc. auszusparen. Wichtig ist ein Standort, bei dem diese Störenfriede nicht zu sehen sind.

Wenn sich die Immobilie in einer attraktiven Umgebung befindet, können auch andere Gebäude und Landschaftsausschnitte mit aufgenommen werden. Das gibt dem Betrachter eine Vorstellung vom Umfeld der Immobilie.

Bei Innenaufnahmen gilt es, möglichst viel Raum zu zeigen, das vermittelt das Gefühl von Größe. Am besten geht das mit Weitwinkel-Objektiven an entsprechenden Kameras. Und mit einer Kameraposition aus einer Ecke des Raumes.

3. Auf gerade Linien achten

Wird ein Gebäude von unten hinauf fotografiert, verlaufen die Linien im Bild oft nicht senkrecht und parallel, sondern nach oben hin zusammen.

Für Außenaufnahmen gibt es diverse Bildbearbeitungsprogramme, mit denen unerwünschte Verzerrungen durch stürzende Linien korrigiert werden können. Allerdings ist dies immer mit einem erheblichen Verlust beim Ausschnitt verbunden. Profis verwenden ein sogenanntes Tilt-Shift-Objektiv, welches durch bewegliche Elemente eine Verschiebung der Ebenen erlaubt.

Auch bei Innenaufnahmen sind gerade Wandlinien wichtig. Voraussetzung dafür ist, dass die Kamera gerade ausgerichtet, also nicht nach oben oder unten gekippt wird. Hier reicht es oft aus, einfach ein bisschen in die Knie zu gehen um eine Kameraposition etwa auf mittlerer Raumhöhe zu erzielen.

4. Die richtige Belichtung bei Innenaufnahmen

Dunkle Bilder wirken wenig einladend, daher empfiehlt sich auch bei Innenaufnahmen schönes Tageslicht. Gardinen und Jalousien sollten geöffnet und auch die Raumbeleuchtung kann eingeschaltet werden. Damit eine Wohnung in richtig hellem Glanz erstrahlt, kann eine leichte Überbelichtung sinnvoll sein. Wenn die Kamera also eine manuelle Einstellung erlaubt, z. B. + 1 EV, sehen weiße Wände nicht mehr grau, sondern tatsächlich Weiß aus.

5. Kontraste managen

Erwähnt sei auch der HDR Modus, den inzwischen schon Handykameras anbieten. Dezent angewendet kann HDR einen gewissen Wow-Effekt erzielen. Aber bitte darauf achten, dass es nicht zu künstlich oder unnatürlich wirkt, sonst verliert die Aufnahme wieder an Glaubhaftigkeit.

 

Autor*in

Christina Häusler

Christina Häusler ist freischaffende Berufsfotografin in Wien und arbeitet für Agenturen, Firmen, Architekten und Designer. Sie liebt Authentizität, Architektur und auch den Bereich der Portrait-Fotografie. (www.christinahaeusler.at)