Der Geist der Gründerzeit ist in Budapest allgegenwärtig. Die Architektur des „Goldenen Zeitalters“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägt das gesamte Stadtbild. Stimmungsvolle Altstadtviertel mit schmalen Gassen und prachtvollen Barockhäusern sind stille Zeugen einer anderen Epoche. Dabei ist es längst nicht nur die Vergangenheit, die Budapests Charme ausmacht. Die Stadt ist eine Mischung aus Tradition und Moderne, in der Neues neben Bestehendem Platz findet. In Stadtteilen, wo sich in den letzten Jahren wenig getan hat, entdeckt gerade die Kunst- und Start-up-Szene neue Nutzungsmöglichkeiten.
Ungarische Schönheitskur
Das Paris des Ostens, wie Budapest oft genannt wird, befindet sich gerade in einer Phase der Erneuerung. Lange lag die Stadt in einer Art Dornröschenschlaf. Nach einer Zeit, in der die Aktivitäten in Sachen Bauen eher verhalten waren, stehen die Zeichen jetzt klar auf Stadtverschönerung und Renovierung. Es wird Zeit, denn die Schönheit der Donaumetropole bröckelt bereits an der einen oder anderen Stelle. Aus diesem Grund gibt es derzeit eine ganze Reihe von Gebäuden, Monumenten und Parks, die 2017 neu gestaltet werden sollen.
Neue Anforderungen im Bürobereich
In Budapest wird aber nicht nur die bestehende, alte Baumasse renoviert. Auch im Bereich der Büroimmobilien tut sich einiges. Der Markt im Ungarn zieht gerade wieder an – ein Trend der im gesamten CEE Raum beobachtet werden kann. Die Leerstandsrate in Budapest erreichte im vierten Quartal 2016 einen historischen Tiefstand von 9,5 %. Die Nachfrage ist innerhalb eines Jahres um 2 % auf 165,600 m² angestiegen. Dennoch: Die positive Entwicklung des Marktes führt nicht automatisch zum Erfolg. An das Büroleben werden heute ganz neue Anforderungen gestellt. Der Veränderung muss auch die Gestaltung von Räumlichkeiten entsprechen. Es geht darum, moderne Umgebungen zu bieten, die nicht nur Arbeitsplatz sondern auch Lebensraum sind.
Nine-To-Five als Auslaufmodell
Vor allem Unternehmen aus der Kreativ- und Technologiebranche haben neue Wünsche an Büros. Die Branche ist gekennzeichnet durch flexiblere Arbeitszeitmodelle, die zunehmend den traditionellen Standard des Nine-To-Five-jobs ersetzen. Das Podium – ein Bürogebäude der S IMMO, das 2015 ein komplettes Upgrade erhalten hat – richtet sich nach den neuen Bedürfnissen junger Unternehmen. Das Gebäude, das nach der Überarbeitung Anfang 2016 wieder auf den Markt gekommen ist, konnte bereits einige Erfolge verzeichnen. Sechs Firmen sind zwischen April und August in das Podium eingezogen, das im sechsten Bezirk in der „Nagymezö utca“ liegt.
Ruinenpubs im Trend
Für die Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz im Podium Gebäude haben, ist auf alle Fälle auch für die Abendgestaltung gesorgt. Der sechste Bezirk zählt zu den pulsierendsten Orten in Budapest, die zu späterer Stunde aber auch untertags vieles zu bieten haben. Ein momentaner Trend sind „Romkocsmák“, also Ruinenpubs: Verfallene Mietshäuser werden kurzerhand zu Bars umfunktioniert. Auch sonst ist der hippe Bezirk vom alternativen Spirit beseelt: Coworking-Spaces, Treffpunkte von Start-ups, Home Cooking, Hidden Kitchens aber auch kleine Kunstgalerien prägen das Bild eines Stadtteils, in dem es nie langweilig wird.